zurück


„Von Matronen und Juffern“

Entlang der alten Römerstraßen im Rheinland fanden etwa zwischen 50 – 300 Jahre n. Ch. Verehrungen von Matronen statt. Die Römer verehrten Matronen als ihre Göttinnen und Beschützerrinnen. Diese alte heidnisch religiöse Verehrung endete mit dem Christentum und dem vordringen der Franken in unser Gebiet. Die Plätze der Kultstätten und Tempelanlagen der Matronen verschwanden und wurden im Laufe der Jahrhunderte von christlichen Kirchen und Friedhöfen überbaut. So fand man auch, im Laufe des weiter vordringenden Braunkohletagebau, im ehemaligen Erftverlauf  von Morken – Harff und am Morkener Kirchhügel Matronensteine und viele Teilstücke dieses frühzeitlichen Steinkultes. Im Verlauf der Jahrhunderte überlieferten sich Sagen und Geschichten um die Matronen in Form von Lichtgestalten und Juffern.
So auch die Sage um die drei Juffern von Morken.

An einem nebeligen Abend ging ein Bauer entlang der Erft auf Morken zu, wo er entfernt drei verhüllte Frauengestalten erblickte. Als er näher kam wichen diese Gestalten die er für Nebelgebilde hielt nicht von der Stelle. Es sah für ihn aus, als ob ein Wehklagen dieser Gestalten zu erkennen wäre. Da er nichts an Proviant bei sich hatte, ging er eilend vorüber und faste sich den Entschluss, fortan jeden Tag etwas vor seinen Hof an Speisen und Getränken auf einen Tisch bereit zu stellen. Es sollte für die sein, die noch Abends weiter wandern müssten wenn anderen schon ruhten. Er stellte jeden Abend einen Krug Milch und ein Stück Brot bis zu seinem Tode bereit. Seit dieser Zeit, so erzählt die Sage, war seine Familie glücklicher als je zu vor und seine Felder und Gärten trugen noch mehr reichere Frucht und Erträge als je zuvor.

Diese überlieferte Sage wurde einige Jahre, vor den Ausgrabungen und Funden der Matronensteine, im Erftboten 1951 veröffentlicht.

Auch die Matronensteine haben im neuen Umsiedlungsraum Kaster ihren Platz wieder gefunden. Man findet sie heute auf einer Wiese auf dem Kasterer Friedhof gegenüber der Leichenhalle.
 


Quellennachweis:
- Dokumentation eines Umsiedlungsortes – Der Erftkreis
- Die Denkmäler des Rheinlandes – Kreis Bergheim
- Bildmaterial: Privatarchiv II. Schill´sche Offiziere Morken - Harff