Omagen - Weiler, Burg und Restauration
Ebenso wie Morken – Harff mussten auch die umliegenden Einzelhöfe und
Weiler dem Braunkohlentagebau weichen. Omagen war ein so genannter Weiler
und bestand vor seinem Abbruch nur noch aus einem Einzelhof der Familie
Effertz. Der Gutshof Effertz war eine beliebte Restauration, ein Gasthof
wo man gerne einkehrte.
Er lag am Tiergarten an der alten Verbindungsstraße von Kaster nach Harff,
Morken und Königshoven.
In der lang gezogenen Kurve stand gegenüber dem Effertzhof das große
Omagener Kreuz.
Es bestand aus einer lebensgroßen Darstellung des gekreuzigten Jesus und
ihm zu Füßen die Figuren der Muttergottes und eines Apostels.
In früheren
Jahrhunderten war Omagen noch ein wirklicher Siedlungsweiler. Er bestand
aus dem eigentlichen Namensgeber, dem Burghof Omagen, und vier umliegenden
Nebenhöfen. Die Burg und zwei Nebenhöfe waren von einem Wassergraben
umgeben. Omagen trat urkundlich erstmals im Jahre 1346 als „Omeyhen by
Caster“ in Erscheinung. Der Weiler war zu jener Zeit noch als Lehen an das
Kölner Apostelstift gebunden. Als Eigentümer des Burghofes werden in den
verschiedenen Jahrhunderten die Ritter von Volmershoven und im Jahre 1687
der Junker Wilhelm von Reiferscheidt genannt. In dieser Zeit lag auch
Omagen genau wie viele kleine Nachbarorte im Kirchspiel Morken. Später
werden noch die Burg- und Festungsherren von Kaster als Besitzer genannt.
Später ging dann aber Omagen in den bürgerlichen Besitz über. Der genaue
Zeitpunkt ist heute leider nicht mehr festzustellen. Jedoch im Jahre 1801,
so können wir der Inschrift des Omagener Kreuzes entnehmen, errichteten
die Besitzer des anderen Gutshofes, gegenüber dem Effertshof liegend,
dieses Omagener Kreuz.
Es waren die Eheleute Anton und Margaretha Becker, geb. Koenen. Anfang der
zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts starb die Familie Becker aus. Ihr
Hof und die Ländereien gingen an einen Bauern aus Kaster über. Noch vor
dem ersten Weltkrieg wurden die Gebäude dann abgebrochen und niedergelegt.
Ebenso erging es auch dem Nachbarhof, der im Besitz der Familie Rademacher
war. Lange Zeit waren die Burggebäude im Besitz der Familie Kaumanns. Die
Söhne der Familie waren als Bürgermeister in Kaster, dem Amt Königshoven
in Harff und in Bedburg tätig. Als letzte lebten dann die kinderlosen
Geschwister Anton, Margarethe und Josef Kaumanns auf der Burg Omagen. Nach
ihrem Tod ging der Besitz mit den verbleibenden 50 Morgen Land 1926 an den
Tierarzt Dr. Franken aus Tollhaus bei Kaster. In dieser Zeit legte man
auch den dritten Gutshof nieder. Im Jahre 1931 sollte sich nun auch das
Schicksal der Burg Omagen klären nachdem zuvor schon alle Wassergräben
zugeschüttet wurden. Trotz aller Widerstände, des Provinzialkonservators
für Denkmalschutz der sich für die Erhaltung der Anlage einsetzte, wurden
das Burghaus und die damit verbundenen Nebengebäude niedergerissen und bis
1935 dem Erdboden gleich gemacht. Die übrig gebliebenen Ländereien wurden
dann den Landwirten Gebrüder Rath aus Harff zur weiteren Bearbeitung
überlassen. Die Bewirtschaftung geschah dann von Harff aus. Somit hat sich
der ehemalige Siedlungsweiler mit seinen 4 Gutshöfen und dem Burghaus in
nur einem Jahrhundert zu einem Einzelhof zurückgebildet.
Nach der Auskohlung und
späteren Rekultivierung ist an der Stelle wo einst der Weiler Omagen lag
ein Gedenkstein zur Erinnerung errichtet worden. Ebenso, aber leider nicht
mehr komplett, hat das ehemalige Kreuz aus Omagen auch im neuen
Umsiedlungsraum in Kaster seinen Platz erhalten. Es steht am Rückwärtigen
Ende der heutigen Schützendelle und wird seit Jahren vom Jägerzug
Schützendelle Morken - Harff liebevoll gepflegt.
Quellennachweis:
- Kulturregion Erftkreis – Verluste einer Denkmal – Landschaft
- Festschrift 600 Jahre Amt Kaster 1983 – Festkomitee Kaster
- Heimatkundliche Schrift Kaster 1974 – Stadt Kaster
- Bildmaterial: Kulturregion Erftkreis, Festschrift 600 Jahre Kaster
- Privatarchiv II. Schill´sche Offiziere Morken – Harff,
- Auszug Landkarte 1956 |